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Bootsattlerei-Hallier 06.02.2009 14:03

Komischerweise hört man diesmal keinen saublöden Kommentar vom Scheibenheini :biggrin5::biggrin5:

howi 06.02.2009 14:25

Zitat:

Zitat von Bootsattlerei-Hallier (Beitrag 15662)
Komischerweise hört man diesmal keinen saublöden Kommentar vom Scheibenheini :biggrin5::biggrin5:

Und ich habe meinen hier verkniffen ;)

Er hatte ja auch auf meine Attacken nicht mehr reagiert......

BAT 06.02.2009 19:38

@Björn

was ich gerne wissen würdeConfus
die weissen Ränder, ist das ein angenähtes Band wie bei Teppicheinfassungen.Confus

Wie ist das Gestänge an der Plane befestigt und ist das einfach zu trennenConfus

Bootsattlerei-Hallier 06.02.2009 19:54

Der weiße Rand (oder auf Wunsch auch schwarz) ist Kunstleder. Vorne hast du ungefähr diesen 1cm Rand, der dann auch die Optik bestimmt, auf der Verdeckrückseite ist der Rand ungefähr 4,5cm breit.
Zwischen Stoff und Kunstleder kommt dann noch ein extrem reißfestes Planenmaterial mit rein, das gewährleistet, dass es fast unmöglich ist, jemals einen Knopf auszureißen.

Außerdem hat dann durch die 3fache Stärke Stoff-Planstoff-Kunstleder alles die benötige Stärke, damit die Druckknöpfe sauber umgekrimpt werden können.

Würdest du nämlich nur Stoff hernehmen, würden sie nicht richtig halten.

Man sieht es oft bei den original Persenningen von Bayliner, Doral, Sea Ray, die Sunbrellastoff hernehmen und diesen nicht verstärken, sondern nur unten einfassen, dass ständig die Druckknöpfe ausreißen.

Ich geh jetz mal schnell zum Laufen, die Reißverschlusstaschen zeig ich dir nachher, wenn ich wieder da bin ;)

Bootsattlerei-Hallier 06.02.2009 21:11

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Reißverschlußtaschen für Gestänge Teil 1:

es gibt 2 Arten von Reißverschlußtaschen für die Gestängebügel bei uns

- einmal die, mehr oder weniger über den kompletten Gestängebogen laufen bis zur Verstärkung (kannst du jetzt auch auf den Bildern sehen, was ich vorhin gemeint habe)

- einmal wesentlich kürzere, die hauptsächlich beim vierten und hinteren Gestängebügel eingesetzt werden

Das Bild zeigt dir das Bimini von innen und zwar den Hauptbügel.

Das ist eine lange Tasche, da ja der Stoff von hinten nach vorne einen Halt bekommen muss.

Diese Tasche ist auch relativ einfach zu machen, weil sie nur den Stoff nach hinten weg gleichmäßig spannen muss.

Dort sind auch zwei Durchbrüche drin für die Gurte des ersten Auslegers vom Bimini.
Gurte deswegen, weil sie sich wesentlich genauer einstellen lassen als Taschen und dieser Ausleger die Spannung fürs Bimini gibt. Und sollte irgendwann mal im Laufe der Jahre der Stoff ein bisschen länger werden, kann man damit problemlos nachspannen, bei genähten Taschen geht das nicht.

Bootsattlerei-Hallier 06.02.2009 21:17

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Auf diesem Bild wird es wesentlich komplizierter.

Es ist die vordere Gestängetasche vom 2. Ausleger, die wieder auf voller Länge vom Rohr im Oberteil rüberläuft.

Ist sehr, sehr schwierig aufzunähen, denn der Stoff versucht ja immer nach hinten hin abzuhauen durch den Zug der hinteren Tasche.

Gleichzeitig verläuft der Stoff der Tasche ein bisschen dreidimensional und gerade in den Rundungen darf man nicht zuviel Stoff in die Tasche beim Annähen geben aber auch nicht zu stramm werden.

Wenn Olaf sich mal die Tasche bei seinem Verdeck anschaut, sieht er, dass sie in den Rundungen richtiggehend gewellt ist.

Würde sie stramm auf dem Rohr verlaufen, hätte man im Oberteil riesige Züge und Falten, die sich durch nichts in der Welt mehr ausbügeln lassen.

Gleichzeitig wird dann an der Tasche die Überlappung für den RV zum Vorderteil und der RV angenäht.

Sieht im Ende nach gar nichts aus, kann aber durchaus Stunden aufhalten, denn wenn da Mist gebaut wird, kann man ihn auch später nicht mehr ausbügeln.

Bootsattlerei-Hallier 06.02.2009 21:22

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Gestängetasche hinten

im normalen Verdeckhinterteil, das nicht komplett wegnehmbar ist, geht dann der Zug vom hinteren Oberteil über das Rohr bzw. die Naht direkt nach unten auf die Tenax im Eck.

D.h. ich kann bei der Montage etwaige Ungenauigkeiten besser ausbügeln, je nachdem wie stark ich den Stoff spanne.

Geht bis zu einem gewissen Grad, wenn es nicht mehr geht, ist es auch nicht schlimm, dann macht man eben die Naht nochmal schnell auf und bessert nach.

Der hintere Gestängebügel sitzt in einer flach aufgenähten Tasche ungefähr in Festerbreite.

Bootsattlerei-Hallier 06.02.2009 21:34

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Jetzt kommt ne echte Drecksarbeit :mad:

Will der Kunde das Hinterteil komplett wegnehmbar haben, müssen wir das Spielchen von vorne beim Bimini wieder machen, d.h. eine lange Gestängetasche einnähen.

Nur dass hinten oftmals wie auch bei diesem Boot der hintere Gestängebügel zu steil steht und wir nicht mehr dieselbe Gestängegeometrie wie vorne haben (noch dazu ist das Gestänge hinten breiter als vorne). Idealerweise sollte der Bügel im 45° Winkel in den Stoff drücken, dann haben wir weniger Probleme, ist aber fast nie gegeben, da eben die Kunden oftmals seitlich noch aussteigen können wollen.

D.h. die hintere Gestängetasche muss alles herhalten und im hinteren Biminioberteil komplett den ganzen Zug und Spannung bringen.

Das ist verdammt schwierig und fast nie ganz faltenfrei lösbar (Falten sind aber relativ ;)).

Dann brauchst du hinten wieder eine komplette Überlappung und wieder einen RV.

Gleichzeitig bekommst du bei dieser Konstruktion das Problem, dass das hintere Seitenteil oben und seitlich einen getrennten RV hat, damit du eben das Hinterteil wegnehmen kannst (bei einem normalen Verdeck hast du beim hinteren Seitenteil einen durchgehenden RV zum hinteren Verdeckoberteil und dem eigentlichen Verdeckhinterteil).

Die Folge ist ein "Loch" im Dreieck hinteres Oberteil und dem Verdeckhinterteil, weil da eben zwei getrennte RV sitzen. Dieses Loch bringt auch einen Spannungsverlust vom Stoff, da er da eben nicht mehr nach oben gezogen wird.

Also musst du das so gut es geht mit den RV ausgleichen.

Und wenn du dann wie bei der Celebrity unten nur Rundungen vom GfK hast und die Druckknöpfe nach oben zeigen, dann wird es für die Montage richtig lustig :banghead:

Insgesamt kann man sagen, dass ein komplett wegnehmbares Verdeckhinterteil nie ganz die faltenfreie Optik erreichen lässt wie ein "normales" Verdeckhinterteil. Dafür hat man dann aber auch ein richtig großes Bimini und Rundumsicht.

Muss der Kunde entscheiden, was er haben möchte, für uns bedeutet das Stunden über Stunden Mehrarbeit, die sich dann natürlich auch deutlich im Preis niederschlägt.

BAT 06.02.2009 22:09

Danke Björn

deine Beschreibungen sind genau so perfekt wie deine Verdecke(daumen)versteh sogar ich und steh nicht auf dem Schlauch;)

wenn man die Details sieht erkennt man erst was da für Arbeit dahinter steckt(daumen)

Bootsattlerei-Hallier 07.02.2009 20:34

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Weil ich grad diesen Thread im BF gefunden habe, wo sich einer ne Drago 540 gekauft hat und dann gleich ein neues Verdeck hat machen lassen

http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=65606

Meint ihr, es wäre in Ordnung, den einfach mal anzuschreiben und nachzufragen, was er dafür bezahlt hat?

Wir haben nämlich vor 2 Jahren die "Lisa" aus Kapfelberg gemacht, ebenfalls ne 540er. Wär mal interessant zu wissen, wie hoch der Preisunterschied ist, würd mich echt mal interessieren Confus

Von der Optik her - naja - würde ich sagen, dass es ganz dezente Unterschiede gibt :biggrin5::biggrin5:


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