Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler

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-   -   Bootsunfall bei Spitz an der Donau (http://www.donau-boote.de/showthread.php?t=3407)

Wolf b. 06.06.2012 15:30

Bootsunfall bei Spitz an der Donau
 
Zitat:

Bootsunfall: Fünf Personen aus Donau gerettet

Bei einem Bootsunfall bei Spitz an der Donau sind Mittwochmittag fünf Menschen verletzt worden. Ein Ruderboot ist laut ersten Informationen gegen eine Rollfähre geprallt und gekentert.
Innerhalb weniger Minuten haben die Einsatzkräfte fünf Menschen aus dem kalten Wasser der Donau gerettet.
Frau geriet mit Fuß zwischen Boot und Fähre

Eine 40-jährige Frau ist bei dem Bootsunglück schwer verletzt worden, sie dürfte mit dem Fuß zwischen das Ruderboot und die Fähre geraten sein und wurde mit dem Hubschrauber nach Krems geflogen.
Die restlichen Schiffbrüchigen waren unterkühlt und mussten im Rettungsauto gewärmt werden, heißt es seitens 144 Notruf NÖ. Die Geretteten waren alle in dem Ruderboot, das aus bisher ungeklärter Ursache mit der Rollfähre Spitz-Arnsdorf kollidierte. Bei dem Aufprall stürzten alle fünf Insassen des Bootes in die Donau.
Quelle: http://noe.orf.at/news/stories/2536151/

Der Stromer 06.06.2012 16:43

Zitat:

Zitat von Wolf b. (Beitrag 141269)

:banghead:Die haben bestimmt gedacht, die Fähre kann ausweichen!Motz

Wolf b. 06.06.2012 17:38

Zitat:

Zitat von Der Stromer (Beitrag 141275)
:banghead:Die haben bestimmt gedacht, die Fähre kann ausweichen!Motz

Ich hab jetzt diese Rollfähre nicht im Kopf, aber irgendwo ist mir mit dem Kanu auch mal passiert, daß ich etwas in Kalamitäten kam wegen so einer Fähre (Rollfähre = Seilfähre ist doch richtig?).

Wir paddelten bei strömendem Regen mit 3 Kanus vielleicht 100 m oder weiter vom Ufer entfernt und auf einmal hupte die Fähre zum ablegen und kam mit einem Affenzahn auf uns zu.

Es war so schwierig abzuschätzen, ob wir jetzt besser Gas geben sollten oder gegenan paddeln.
Ich entschied (wie immer für alle :biggrin5:) gegan zu halten und das war auch richtig so.
So 100%ig sicher war ich mir da aber nicht gewesen, da die Strömung recht drückt und die Geschwindigkeit auch nicht wirklich abzuschätzen war.
So ein Sportruderboot kann ja auch nicht mal so auf die schnelle wenden und gegenan fahren.

Da kann ich mir gut schon vorstellen, daß sich jemand weniger erfahrener vertut und die falsche Entscheidung trifft.

Außerdem: die Fähre hat zwar Vorfahrt, wenn da aber ein Ruderboot oder Paddelboot ist, sieht das doch der Fährmann auch. Denen ist das egal, die fahren volle Pulle und das Ergebnis kann man ja hier sehen.

Würde mich nur interessieren ob das ein Sportruderboot oder ein klassisches war.

Der Stromer 06.06.2012 19:03

Zitat:

Zitat von Wolf b. (Beitrag 141278)
Ich hab jetzt diese Rollfähre nicht im Kopf, aber irgendwo ist mir mit dem Kanu auch mal passiert, daß ich etwas in Kalamitäten kam wegen so einer Fähre (Rollfähre = Seilfähre ist doch richtig?).

Wir paddelten bei strömendem Regen mit 3 Kanus vielleicht 100 m oder weiter vom Ufer entfernt und auf einmal hupte die Fähre zum ablegen und kam mit einem Affenzahn auf uns zu.

Es war so schwierig abzuschätzen, ob wir jetzt besser Gas geben sollten oder gegenan paddeln.
Ich entschied (wie immer für alle :biggrin5:) gegan zu halten und das war auch richtig so.
So 100%ig sicher war ich mir da aber nicht gewesen, da die Strömung recht drückt und die Geschwindigkeit auch nicht wirklich abzuschätzen war.
So ein Sportruderboot kann ja auch nicht mal so auf die schnelle wenden und gegenan fahren.

Da kann ich mir gut schon vorstellen, daß sich jemand weniger erfahrener vertut und die falsche Entscheidung trifft.

Außerdem: die Fähre hat zwar Vorfahrt, wenn da aber ein Ruderboot oder Paddelboot ist, sieht das doch der Fährmann auch. Denen ist das egal, die fahren volle Pulle und das Ergebnis kann man ja hier sehen.

Würde mich nur interessieren ob das ein Sportruderboot oder ein klassisches war.

:) Ich habe mir die Bilder auch angesehen. Es scheint ein Sportruderboot, 4er mit Steuermann gewesen zu sein. Zumindest der Steuermann / frau hätte die Fähre sehen müssen.:mad:

Zur Rollfähre selbst:
Die hängt an einem sog. Gierseil fest, das quer über den Fluß gespannt ist. Der Bootskörper wird schräg zur Strömung (durch das Ruder) gestellt und der Wasserdruck schiebt die Fähre über den Fluß. Sie KANN also weder vor, noch zurück. Und wenn die Fahrt aufgenommen hat, werden da so in der Regel 300 bis 400t Stahl bewegt.
Die Rollfähre Spitz ist ein Katamaran mit einer Zuladung von 150t, also eine etwas größeres Böötli.

Also, was hätte der Steuermann der Fähre machen sollen? Vollbremsung? Handbremse anziehen? Anker werfen? (er steht ja über Grund und bewegt sich nur seitwärts)!

Und Du kannst es glauben, Wolf. Der Fährmann wird versucht haben, dem Ruderboot nicht zu nahe zu kommen. Aber am Dienstag war etwas viel Wasser in der Donau mit Fließgeschwindigkeiten von bis zu 12km/h unterwegs. Da muss man schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, mit einem Ruderboot auf dem Strom unterwegs zu sein.

Die Ruderer haben ein saumäßiges Glück gehabt, dass die Wasserrettung so schnell zur Stelle war. Sonst hätte es Tote gegeben!:mad:

Wolf b. 06.06.2012 19:20

Zitat:

Zitat von Der Stromer (Beitrag 141280)
Zur Rollfähre selbst:
Die hängt an einem sog. Gierseil fest, das quer über den Fluß gespannt ist. Der Bootskörper wird schräg zur Strömung (durch das Ruder) gestellt und der Wasserdruck schiebt die Fähre über den Fluß. Sie KANN also weder vor, noch zurück. Und wenn die Fahrt aufgenommen hat, werden da so in der Regel 300 bis 400t Stahl bewegt.
Die Rollfähre Spitz ist ein Katamaran mit einer Zuladung von 150t, also eine etwas größeres Böötli.

Das war dann die mit der ich auch das Erlebnis hatte ..

Zitat:

Zitat von Der Stromer (Beitrag 141280)
Also, was hätte der Steuermann der Fähre machen sollen? Vollbremsung? Handbremse anziehen? Anker werfen? (er steht ja über Grund und bewegt sich nur seitwärts)!

Bei mir hätte etwas weniger Gas absolut geholfen die Lage zu entspannen.
Der hat mich doch auch gesehen und gleich beim ablegen 5 mal gehupt.
Woher soll ich ahnen wann der genau ablegt?
Dann aber volle Pulle, die Bugwelle seh ich heute noch vor mir. :banghead:

Ich seh die Schuld noch lange nicht beim Ruderboot. Klar sehen die die Fähre am Ufer liegen, aber dann legt die urplötzlich ab und rast auf dich zu. Die hätte nur 1 bis 2 Minuten warten müssen und wir wären vorbei gewesen. Ich wette, bei einem Berufsschiff macht er das nicht.

Wie gesagt, hätte ich anstatt voll gegenan voll voran vorgegeben, wären unsere 3 Boote auch untergebügelt worden. :301:

Edit: als ich das einstellte waren noch keine Bilder da.

Der Stromer 06.06.2012 20:00

Zitat:

Zitat von Wolf b. (Beitrag 141284)
Das war dann die mit der ich auch das Erlebnis hatte ..

Bei mir hätte etwas weniger Gas absolut geholfen die Lage zu entspannen.
Der hat mich doch auch gesehen und gleich beim ablegen 5 mal gehupt.
Woher soll ich ahnen wann der genau ablegt?
Dann aber volle Pulle, die Bugwelle seh ich heute noch vor mir. :banghead:

Ich seh die Schuld noch lange nicht beim Ruderboot. Klar sehen die die Fähre am Ufer liegen, aber dann legt die urplötzlich ab und rast auf dich zu. Die hätte nur 1 bis 2 Minuten warten müssen und wir wären vorbei gewesen. Ich wette, bei einem Berufsschiff macht er das nicht.

Wie gesagt, hätte ich anstatt voll gegenan voll voran vorgegeben, wären unsere 3 Boote auch untergebügelt worden. :301:

Edit: als ich das einstellte waren noch keine Bilder da.

:biggrin5: Wolf, wie im Straßenverkehr: DU bist auf die Fähre aufgefahren, denn DIE hat gestanden, da am Seil fest. Die Bugwelle kommt von der Strömung, auch Fließgeschwindigkeit genannt. Und Ihr habt Euch mit geschätzten 10 - 12km/h auf die Fähre zu bewegt und nicht andersrum.lol27lol27lol27lol27

Und der Berufsschiffer kündigt sich vorher an und fragt, ob er noch vorbei kann. Sagt die Fähre NEIN, so macht der Berufsschiffer auch langsam.

Du hast doch mal Deinen Schein gemacht? Oder? Was heißt denn das Schallsignal - 5 kurze Töne???? - Na, geschnallt? Das gilt auch für Kleinfahrzeuge.(tja)(tja)

Wolf b. 06.06.2012 20:10

Zitat:

Zitat von Der Stromer (Beitrag 141288)
:biggrin5: Wolf, wie im Straßenverkehr: DU bist auf die Fähre aufgefahren, denn DIE hat gestanden, da am Seil fest. Die Bugwelle kommt von der Strömung, auch Fließgeschwindigkeit genannt. Und Ihr habt Euch mit geschätzten 10 - 12km/h auf die Fähre zu bewegt und nicht andersrum.lol27lol27lol27lol27

Und der Berufsschiffer kündigt sich vorher an und fragt, ob er noch vorbei kann. Sagt die Fähre NEIN, so macht der Berufsschiffer auch langsam.

Du hast doch mal Deinen Schein gemacht? Oder? Was heißt denn das Schallsignal - 5 kurze Töne???? - Na, geschnallt? Das gilt auch für Kleinfahrzeuge.(tja)(tja)

Dieter, du willst es nicht verstehen. :biggrin5:

Wir sind auf der Donau gefahren, die Fähre war am Ufer gelegen.
Funk am Kanu? (tja)(tja)

Die Fähre hat sich auf uns zubewegt, vom Ufer aus Richtung Flußmitte. Sie ist gestartet als wir keine Chance mehr hatten uns frei zu halten.

Ja, die 5 Signale kenne ich, hab sie nicht umsonst genannt.
Die hat er aber nach/bei dem ablegen getutet, mit etwas gesundem Menschenverstand wohlwissend, daß ein Kanu sich da nicht schnell genug wegbewegen kann.

Die Fähre hat die Geschwindigkeit, nicht der Kanufahrer oder Ruderer!
Und sie legt ab und gibt Vollgas obwohl sich da jemand, der sich nicht schnell genug wegbewegen kann im Weg ist.

Komm mal von deinem Gleiterfahrerdenken runter und versetz dich in die Lage eines langsamen!

Der Stromer 06.06.2012 20:37

Zitat:

Zitat von Wolf b. (Beitrag 141292)
Dieter, du willst es nicht verstehen. :biggrin5:

Wir sind auf der Donau gefahren, die Fähre war am Ufer gelegen.
Funk am Kanu? (tja)(tja)

Die Fähre hat sich auf uns zubewegt, vom Ufer aus Richtung Flußmitte. Sie ist gestartet als wir keine Chance mehr hatten uns frei zu halten.

Ja, die 5 Signale kenne ich, hab sie nicht umsonst genannt.
Die hat er aber nach/bei dem ablegen getutet, mit etwas gesundem Menschenverstand wohlwissend, daß ein Kanu sich da nicht schnell genug wegbewegen kann.

Die Fähre hat die Geschwindigkeit, nicht der Kanufahrer oder Ruderer!
Und sie legt ab und gibt Vollgas obwohl sich da jemand, der sich nicht schnell genug wegbewegen kann im Weg ist.

Komm mal von deinem Gleiterfahrerdenken runter und versetz dich in die Lage eines langsamen!

:biggrin5: Mach ich ja gerade. Und gerade deswegen wäre ICH ausgewichen. :biggrin5:

Die Fähre hat keinen Motor, Wolf. Kann also auch nicht GAS geben und schon garnicht Vollgaslol27lol27lol27, oder den Rückwärtsgang einlegen. Wenn bei der die Leinen los sind, geht es nur noch in Richtung anderes Ufer. Es ist ein bisschen schwierig, so eine Fähre zu fahren. Der braucht eine gewisse Geschwindigkeit bei seiner Querfahrt, damit er überhaupt bis ans andere Ufer kommt.

Und Du kannst schreiben und denken, was Du willst: Ihr seid auf ein "Stehendes" Fahrzeug aufgefahren (ist ungefähr so, als würdest Du behaupten, das Wehr im Fluß ist auf Dich zu gefahren, mit Vollgas) und das, obwohl der Fahrzeugführer (Fährmann, Steuermann, etc.) das Signal "Ich kann nicht überholt werden" gegeben hat.(tja)

So, und jetzt lass es gut sein, mein Gutster. Die Fähre wäre, auch ohne "Vollgas" immer stärker gewesen und Ihr habt halt Glück gehabt. Wenn Du wieder in der Gegend bist, WARSCHAU voraus :419:- nicht frei fahrende Fähre ohne Antrieb!:driving:

Wolf b. 06.06.2012 20:48

Zitat:

Zitat von Der Stromer (Beitrag 141296)
Wenn Du wieder in der Gegend bist, WARSCHAU voraus :419:- nicht frei fahrende Fähre ohne Antrieb!:driving:

Ok, die hat keinen Motor und kann nicht anhalten. (daumen)
Dann hat sie doch erst recht die Verpflichtung vor dem Ablegen zu checken ob da was kommt das nicht schnell genug ausweichen kann.
Ausweichen geht mit dem Kanu definitiv nicht schnell genug!

Wahrschau hilft gar nichts wenn die Fähre am Ufer liegt. Gesehen hatte ich die sehr wohl!

Alternativ könnte die Fähre rechtzeitig, also z.B. im Minutenabstand vor dem ablegen Schallsignale geben, so ähnlich wie Sprengsignale.
Aber einfach ohne schauen ablegen und dann "aus dem Weg" zu hupen ist ein Unding bei langsamen Fahrzeugen.

Edit: daß die Fähre stärker gewesen wäre stand nie zur Frage. Das war mir damals sehr wohl bewußt und hat sie ja auch diesmal wieder eindruckvoll bewiesen.Motz:mad:
Das Problem ist das Verhalten der Schiffsführer! "Ich bin der Stärkere und Recht hab ich sowieso, schau wo du bleibst auch wenn du wenig Chancen hast" ist kein akzeptables verhalten.
Vielleicht ändert sich nach dem Unfall ja was aber da wird es vorher Tote geben müssen. :mad:

Riedenburgfritz 07.06.2012 10:00

Vorfahrt achten!
 
Zitat:

Dann hat sie doch erst recht die Verpflichtung vor dem Ablegen zu checken ob da was kommt das nicht schnell genug ausweichen kann.
Hallo Wolf,


das juristische Problem ist klar, er hat immer Vorfahrt.
Die Frage ist auch, ob er wirklich einschätzen kann, wie schnell die Böötlifahrer sich nähern. Er hat beim "Start" sicher andere Probleme, als sich um ein paar Kanufahrer zu sorgen.


Viele Grüße,

Fritz

Freshi 07.06.2012 10:29

Also als Kanufahrer würde ich immer nah am Ufer paddeln, da ich ja dann das langsamste und schwächste Gefährt auf der Wasserstrasse bin. Wer da Mittendrin paddelt ist eigentlich schon lebensmüde. Ausserdem hab ich wenn ich nah am Ufer paddle auch die Möglichkeit kurzfristig am Ufer festzumachen und ein Kreuzen der Fährschiffahrt für mich sicher zu gestalten.

Pempelchen 07.06.2012 10:37

Also für mich gesprochen: ich habe etwas dazu gelernt, den so viele Seilfähren gibt es bei uns nicht !

Wolf b. 07.06.2012 11:27

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Zitat:

Zitat von Freshi (Beitrag 141316)
Also als Kanufahrer würde ich immer nah am Ufer paddeln, da ich ja dann das langsamste und schwächste Gefährt auf der Wasserstrasse bin. Wer da Mittendrin paddelt ist eigentlich schon lebensmüde. Ausserdem hab ich wenn ich nah am Ufer paddle auch die Möglichkeit kurzfristig am Ufer festzumachen und ein Kreuzen der Fährschiffahrt für mich sicher zu gestalten.

Ich hab das mal näher angesehen, die Erinnerung ist doch schon alt.
Meine 100m oder weiter Abstand vom Ufer korrigiere ich auf die Hälfte, da der Fluß dort nur etwas über 200 m breit ist.

Es gibt gute Gründe manchmal die Ufernähe zu verlassen.
Schau dir mal das Bild an, stell dir vor du kommst am linken Ufer angefahren und am Anleger vor der Fähre manövriert einer rum. Dem mußt du Raum geben und Richtung Flußmitte ausweichen.

Freshi 07.06.2012 11:36

Zitat:

Zitat von Wolf b. (Beitrag 141325)
Ich hab das mal näher angesehen, die Erinnerung ist doch schon alt.
Meine 100m oder weiter Abstand vom Ufer korrigiere ich auf die Hälfte, da der Fluß dort nur etwas über 200 m breit ist.

Es gibt gute Gründe manchmal die Ufernähe zu verlassen.
Schau dir mal das Bild an, stell dir vor du kommst am linken Ufer angefahren und am Anleger vor der Fähre manövriert einer rum. Dem mußt du Raum geben und Richtung Flußmitte ausweichen.

Sicher gibt es Situationen die ein vielleicht gefährliches Verhalten erfordern, wenn dies nicht so wäre, gäbe es keine Unfälle aus einer aneinander Kettung unglücklicher Umstände. Aber wenn ich so auf die Donau schau wie manche Kanuten ausgestattet sind und zwischen den Sportbooten, Wasserskifahrer und Berufsschiffahrer herumpaddeln, da wird mir manchmal ganz anders.

Wolf b. 07.06.2012 13:22

Zitat:

Zitat von Riedenburgfritz (Beitrag 141315)
Hallo Wolf,


das juristische Problem ist klar, er hat immer Vorfahrt.
Die Frage ist auch, ob er wirklich einschätzen kann, wie schnell die Böötlifahrer sich nähern. Er hat beim "Start" sicher andere Probleme, als sich um ein paar Kanufahrer zu sorgen.


Viele Grüße,

Fritz

Hallo Fritz,

daß der immer Vorfahrt hat ist vollkommen klar und unbestritten.
Ich will eigentlich auch nur auf die "Probleme" der Kanuten aufmerksam machen, hilft viellicht manchmal den anderen sein Verhalten einzuschätzen.

Normalerweise fährst du mit einem für Reise bepackten schwerfällen Kanu immer außerhalb der Fahrrinne relativ nahe am Ufer. Im Hinterkopf hast du, auch bei einer unwarscheinlichen Kenterung dein Boot und dazugehöriges schwimmend sicher ans Ufer bringen zu können.

Dann gibt es Situationen wo du die Ufernähe verlassen mußt.
Das ist z.B. ein geplantes Wechseln zum anderen Ufer, ist aber unpoblematisch da du Zeitpunkt und Ort aussuchen kannst und das eben nicht vor oder nach einer unübersichtlichen Stelle machst und weithin freies Fahrwasser abwartest.

Dann gibt es aber auch noch die Situationen, wo am Ufer irgend was passiert das dich zum ausweichen zwingt. Das kann z.B. ein anlegendes Berufsschiff sein, Schwimmer oder sonst was.

Dazu kommt deine maximale Geschwindigkeit. Du schaffst kurzfristig vielleicht max. 10 km/h, bei einer stärkeren Strömung kommst du nicht gegenan und kannst also nicht einfach mal auf der Stelle stehen bleiben.
Das ist normalerweise kein Problem, da du ja in Ufernähe weniger Strömung hast.

Trifft jetzt aber starke Strömung und ein zwingender Grund die Ufernähe zu verlassen zusammen, kannst du im Hauptstrom eigentlich nur vorwärts.
Du kannst nur noch entscheiden ob du möglichst langsam vorwärts fährst, da du gegenan paddelst oder möglichst schnell.

Die Rückwärtsfahrer haben ein noch ganz anders Problem. Die können nicht so schnell wenden und haben einen großen Wendekreis. Dafür sind sie aber deutlich schneller.

Ich war bei dem Unfall nicht dabei und kann den also nicht beurteilen.
Nach meinem Erlebnis mit dieser Fähre kann ich aber auf jeden Fall sagen, eventuell hatten die keine Chance auszuweichen oder haben in der Kürze der Zeit einfach die falsche Entscheidung getroffen.

Die Schuld einfach ihnen zu geben, ohne Kenntnis der Situation und weil die Fähre Vorfahrt hat halte ich für falsch, auch der Fährmann hat eine Sorgfaltspflicht.

Der Stromer 07.06.2012 14:15

:biggrin5: Ich schreib da nichts mehr zu. :biggrin5:

Pass nur auf, dass Du der Fähre nicht nochmal in die Quere kommst. Bei Weissenkirchen wartet schon die Nächste auf Dich........lol27lol27

Ps.: Ich bin noch nie mit einem Kanu die Donau runter. Aber rein Gefühlsmäßig würde ich mich da immer schön außerhalb des "Stromstrichs" bewegen. An dieser Stelle ist das das RECHTE Ufer. Da ist die Strömung am geringsten und ein Ausweichen gerade für Kanuten oder so am leichtesten.

Aber wenn ihr "No Risk no Fun" fahrt, braucht man sich nicht wundern, wenn da Schwimmwesten Rumtreiben.....

Freshi 07.06.2012 14:20

Zitat:

Zitat von Der Stromer (Beitrag 141334)
:biggrin5: Ich schreib da nichts mehr zu. :biggrin5:

Pass nur auf, dass Du der Fähre nicht nochmal in die Quere kommst. Bei Weissenkirchen wartet schon die Nächste auf Dich........lol27lol27

Ps.: Ich bin noch nie mit einem Kanu die Donau runter. Aber rein Gefühlsmäßig würde ich mich da immer schön außerhalb des "Stromstrichs" bewegen. An dieser Stelle ist das das RECHTE Ufer. Da ist die Strömung am geringsten und ein Ausweichen gerade für Kanuten oder so am leichtesten.

Aber wenn ihr "No Risk no Fun" fahrt, braucht man sich nicht wundern, wenn da Schwimmwesten Rumtreiben.....

Wie Du schreibst da nix mehr dazuConfusConfusConfus

Wer hat das dann geschrieben ConfusConfus Dein Ghostwriter?lol27lol27

Der Stromer 07.06.2012 14:39

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Zitat:

Zitat von Pempelchen (Beitrag 141319)
Also für mich gesprochen: ich habe etwas dazu gelernt, den so viele Seilfähren gibt es bei uns nicht !

:biggrin5: Da würde ich mal Deine Bücher und Karten über die Donau studieren. Da gibt es noch einige von diesen "Rollfähren". Auch im Deutschen Teil gibt es noch welche, z.B. bei Matting (km 2393). Aber das ist nur ne Kleine, nur für max. PKW. Die nächste ist dann bei Mariaposching (km 2297,5), gefolgt von Sandbach (km 2242). Und das wars für die Deutsche Donau.

Und vor allen diesen Fähren siehst Du dieses Schifffahrtszeichen:

und darunter die passende Frage aus dem Lehrbuchlol27lol27lol27

Wolf b. 07.06.2012 15:17

Zitat:

Zitat von Der Stromer (Beitrag 141334)
Ps.: Ich bin noch nie mit einem Kanu die Donau runter. Aber rein Gefühlsmäßig würde ich mich da immer schön außerhalb des "Stromstrichs" bewegen. An dieser Stelle ist das das RECHTE Ufer. Da ist die Strömung am geringsten und ein Ausweichen gerade für Kanuten oder so am leichtesten.

Aber wenn ihr "No Risk no Fun" fahrt, braucht man sich nicht wundern, wenn da Schwimmwesten Rumtreiben.....

Wenn du vor jeder Kurve das Ufer wechseln würdest Dieter, dann wäre das "no risk no fun". lol27lol27lol27

Soulfly 07.06.2012 22:25

bin fast 10 Jahre auf der Isar und Donau gepaddelt als ich noch Jung war**weinen** solche Probleme hatte ich NIE...verstehe ich gar nicht**weinen**

tomasito 08.06.2012 13:16

in Landsberg gerstern auch...

http://www.augsburger-allgemeine.de/...d20483796.html

Freshi 08.06.2012 13:23

Zitat:

Zitat von tomasito (Beitrag 141390)


Landsberg-AugsburgConfusConfus

Olaf warst gestern mit dem Kanu unterwegs:biggrin5:

BAT 08.06.2012 16:20

Zitat:

Zitat von Soulfly (Beitrag 141373)
auf der Isar und Donau gepaddelt als ich noch Jung war


Fred :banghead::banghead::banghead: das war vor 50 Jahren...da war die Donau für Euch nur für die Abwässer dalol27lol27lol27

Palmyra 08.06.2012 16:30

Zitat:

Zitat von BAT (Beitrag 141401)
Fred :banghead::banghead::banghead: das war vor 50 Jahren...da war die Donau für Euch nur für die Abwässer dalol27lol27lol27


Servus

und in der Wachau war von 65 Jahren die Welt auch noch in Ordnung (finger)(finger)(finger)


howi 09.06.2012 09:13

Zitat:

Zitat von Freshi (Beitrag 141391)
Landsberg-AugsburgConfusConfus

Olaf warst gestern mit dem Kanu unterwegs:biggrin5:

Nein, bin -wie immer- völlig unschuldig (tja)(tja)

Riedenburgfritz 09.06.2012 19:28

Verständnis
 
Hallo Wolf,


ich verstehe Deine Bedenken, das Problem ist nur, wie soll man es anders regeln?

Wahrscheinlich könnte man "bei nachgewiesener Sturheit" dem Fährmann in einem Prozess eine Mitschuld aufs Auge drücken, doch die Beweislast dürfte beim Bootsführer liegen und ganz schwierig sein.

Beim Brückenpfeiler in Landsberg ist das etwas anders, der hat sich schon seit Jahrzehnten kaum bewegt!:biggrin5:


Viele Grüße,

Fritz

Der Stromer 10.06.2012 10:42

Zitat:

Zitat von Riedenburgfritz (Beitrag 141473)
Hallo Wolf,


ich verstehe Deine Bedenken, das Problem ist nur, wie soll man es anders regeln?

Wahrscheinlich könnte man "bei nachgewiesener Sturheit" dem Fährmann in einem Prozess eine Mitschuld aufs Auge drücken, doch die Beweislast dürfte beim Bootsführer liegen und ganz schwierig sein.

Beim Brückenpfeiler in Landsberg ist das etwas anders, der hat sich schon seit Jahrzehnten kaum bewegt!:biggrin5:


Viele Grüße,

Fritz

Confus Bist Du Dir da sicher? Der hat doch eine gewaltige Bugwelle. Zumindest nach Wolf ist der doch mit Vollgas unterwegs, direkt auf die nichtsahnenden und unschuldigen Kanufahrer zu.lol27lol27

Wolf b. 11.06.2012 05:45

Zitat:

Zitat von Der Stromer (Beitrag 141493)
Confus Bist Du Dir da sicher? Der hat doch eine gewaltige Bugwelle. Zumindest nach Wolf ist der doch mit Vollgas unterwegs, direkt auf die nichtsahnenden und unschuldigen Kanufahrer zu.lol27lol27

Deine Theorie, etwas was sich was sich nicht in Fließrichtung oder gegenan bewegt würde stehen ist und bleibt Unfug Dieter. lol27lol27
Die Fähre hätte schon lange keine Kunden mehr, wäre deine Theorie richtig. (tja)(tja)

Der Stromer 11.06.2012 11:05

Zitat:

Zitat von Wolf b. (Beitrag 141590)
Deine Theorie, etwas was sich was sich nicht in Fließrichtung oder gegenan bewegt würde stehen ist und bleibt Unfug Dieter. lol27lol27
Die Fähre hätte schon lange keine Kunden mehr, wäre deine Theorie richtig. (tja)(tja)

sd25sd25duschenduschen(cool)(cool)lol27lol27

schomuc 13.06.2012 13:41

Hallo alle hier bei diesem Thema,

ich kann gar nicht soviele Danke-Knöpfe drücken wie Beiträge. Man lernt nie aus und daher lese ich alles intensiv.
Allen im Ruderboot Betroffen: Gott sei Dank ist dabei nicht mehr passiert.

Ich nehme für mich mit:

Juristisch gibt es eindeutige/klare Regelungen. Die Fähre hat Vorfahrt. Offenkundig gibt es aber bei den Fährleuten auch welche, die kurzfristig mit 5 kurzen Hupen Fakten schaffen (wie im Straßenverkehr: wechseln und dann blinken). Sei's drum: sowas passiert und ich werde vor Befahren eines Abschnitts und dann direkt vor dem gen. Schild nach "Flucht-/Ausweichwegen" Ausschau halten. Juristisch ist man ansonsten ex, hilft nichts mehr. Ich als Schiffsführer muß mich auf anstehende Gefahrsituationen vorbereiten.

Der Fährmann hat zwar Recht, aber nach meiner Einschätzung war er ein "Unfährmann". Mit 5 Toten auf dem Gewissen brauch er nur noch einen guten Schlaf ..., auch wenn er recht hatte.

Die Sachlage (200 m breit, 4er mit Steuermann, große Strömung) ist per se extrem brenzlig.
Dieses Boot kann eigentlich nicht bremsen, nur auf Fließgeschwindigkeit durch Absenken der Skulls/Riemen absenken.
Zum Wenden fehlt dem der Platz sowie erheblich bei 10-12 km/h die Zeit. Bis diese Jungs/Mädels mit der Wende fertig sind, ist es passiert. Kajaks/Kanuten sind da besser dran.

Als Steuermann des 4er würde ich diesen Abschnitt nur nach vorheriger Absprache mit dem Fährmann passieren (= Streckenplanung), denn ich weiß: ich kann nicht bremsen.
Wenn er trotzdem wahnsinnig bleibt und ohne Absprache durch will, würde ich vor der Gefahrenstelle bereits wenden und rückwärts durchfahren. Dann habe ich wenigsten eine - wenn auch geringfügige - Chance in diesem vollen Risiko. Das setzt aber rückwärts mit Skulls steuernde Voll-Profis im Boot voraus.

Die Brückengeschichte: vor den Pfeilern sind immer (in der Kajaksprache) sog. "Prallwände". Da hieß für uns die Regel: in der Stromzunge bleiben, ohne wenn und aber. Ich wiederhole mich: Streckenplanung. Gott sei Dank ist dem auch nichts passiert.

Beste Grüße und Danke für den Disput von Euch. Ich nehme von allen das Beste mit.

Schorsch

Der Stromer 06.07.2012 19:47

Kajak auf der Donau gekentert.
 
Confus Und schon wieder ein Kajak-Fahrer gekentert und verschwunden:

http://www.nachrichten.at/oberoester...921380#ref=rss

Hatte keine Schwimmweste anMotz

schomuc 07.07.2012 00:36

da wäre der Schorsch
500 km von Kehlheim nach Wien.

Ich habe eine kleine Beobachtung gemacht. Mein Markenzeichen war
eine leuchtendrote Schwimmweste auf einer Minischleuder, 5 cm
vom Ufer ein Muß.

Auf den 500 km habe ich niemand !!! mit ähnlicher Schutzausrüstung
gesehen. Kurios, oder ?

Ob ein Kanu kippt, ein 75-250 (und mehr) PSler havariert, ein Schlauch-
boot irgendwo hinrumpelt oder im Anlegemanöver ewas schepps läuft
(auch in einem Hafen !). Das Risiko "Mann über Bord" ist immer gleich-
rangig.

Ich bleibe bei meiner Philosophie; ab 5 cm und habe viel von Euch
gelernt.

Wenden wir alle diese Basissicherungen an ?

LG

Schorsch

Der Stromer 07.07.2012 10:39

Zitat:

Zitat von schomuc (Beitrag 143294)
da wäre der Schorsch
500 km von Kehlheim nach Wien.

Ich habe eine kleine Beobachtung gemacht. Mein Markenzeichen war
eine leuchtendrote Schwimmweste auf einer Minischleuder, 5 cm
vom Ufer ein Muß.

Auf den 500 km habe ich niemand !!! mit ähnlicher Schutzausrüstung
gesehen. Kurios, oder ?

Ob ein Kanu kippt, ein 75-250 (und mehr) PSler havariert, ein Schlauch-
boot irgendwo hinrumpelt oder im Anlegemanöver ewas schepps läuft
(auch in einem Hafen !). Das Risiko "Mann über Bord" ist immer gleich-
rangig.

Ich bleibe bei meiner Philosophie; ab 5 cm und habe viel von Euch
gelernt.

Wenden wir alle diese Basissicherungen an ?

LG

Schorsch

MotzNa ja, so viel wars ja dann doch nicht mit dem gelernt haben, oder? lol27lol27lol27

Aber Du hast vollkommen recht mit der Schwimmweste und Sicherheitausrüstung. Viele Böötlifahrer behaupten "Brauch ich nicht, kann ja Schwimmen". Nur, dass ihr Dampfer in der Regel schneller ist, als sie schwimmen können und noch viel länger über Wasser bleibt, wollen sie nicht wahrhaben.**würg**


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