Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler - Einzelnen Beitrag anzeigen - Wasserstrassenverbindung Nordsee - Adria
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Alt 04.08.2009, 15:29
Benutzerbild von benaco01
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Zitat:
Zitat von christoph Beitrag anzeigen
HMM,

ich hab mir das mal durchgelesen, ist ein faszinierendes Projekt. Umweltpolitisch gut.

Mehr aber auch nicht.

Wenn ich lese was für irrsinns Hebewerke, Seen, Stollen,... errichtet werden sollen, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Das wird auch in 1000Jahren nichts.
Allein den Inn und dann südlich ab Meran, junge, junge, schaut euch das mal live an, wie es da jetzt aussieht.
**ohne Visionen wäre die Menschheit niemals am Mond gelandet**

Was wir heute als Unmöglichkeit einstufen, kann morgen schon Realität sein. Sicher aber noch nicht so schnell bei einem Jahr-1000-Projekt, wie diesem.

Jeder Vergleich hinkt, so auch der, welchen ich nun anführen möchte. Im Grunde ist es aber so ähnlich, niemand hätte die wahre Geschichte vor deren Ausführung für möglich gehalten.

Die Beherrschung des Gardasee´s war im Mittelalter wirtschaftlich enorm wichtig.

Als die Mailänder(M) die Herrn am GS waren, störte die Venezianer (V) dies ungemein. Über den Landweg war es auf Grund der Kampfkraft der M nicht möglich diese zu besiegen. Das war der damaligen Seeweltmacht V. allein nur am Wasser möglich. Darin lag aber der Hacken, denn es gab keine schiffbare Verbindung zwischen der Adria und dem GS. Daher hatten sich die V. eine List ausgedacht, die so unwahrscheinlich anmutete, dass diese niemand, nur annähernd, für durchführbar hielt.

Die V. zogen einen Teil ihrer Kriegsflotte ( 7 oder 8 Kriegsschiffe) die Etsch flußaufwärts bis Rovereto. In Rovereto setzten sie Ihre Flotte an Land und verbrachten diese am Landweg über den Pass zwischen Rovereto und dem GS. Nach einem riesigen Verlust an Menschen, Tieren und Material setzten die V. Ihre Flotte bei Torbole in den GS.

Von dort aus stürmten sie nach Süden und schlugen die M. in einer Seeschlacht vernichtend. Danach waren die V. für lange Zeit die Herren am GS.

Niemand konnte diese Idee für durchführbar halten, aber sie war es.

Nun zurück zum Proj. Inn - Adria.

Wenn diese Sache nicht im Entferntesten einen Funken von Wirtschaftlichkeit zu erwarten ließe, so kann ich mir nicht vorstellen, dass sich Österreich, Deutschland und Italien in einer Projektgesellschaft zusammen geschlossen hätten. Hinter den einzelnen Staaten stehen deren entsprechende Energieversorger, als Finanziers und Planer. Die haben dann auch bei der Durchführung die Nase vorne. Das ist aber dann auch entscheidend. Es werden zur Zeit nur generelle Überlegungen im Rahmen von Studien angestellt. Diese umfassen außer den reinen Wasserwegen auch Energiegewinnung, neue Bahnsysteme etc... Durch das Zusammenwirken der verschiedenen Systeme ist es überhaupt erst möglich eine wirtschaftliche Gesamtbilanz zu erstellen. Diese Bilanz wird aller Wahrscheinlichkeit nach, für heutige Verhältnisse, tief in den roten Zahlen sein. Wer weiß wie es in 500 Jahren aussieht?

Ich glaube, dass es sicher richtig ist solche Visionen zu überdenken und darüber nachzudenken, denn, wenn man erst dann zu überlegen beginnt, wenn die Zeit reif ist, dann wäre es sicher viel zu spät.

So gesehen freue ich mich, dass es visionäre Köpfe in unserer Gesellschaft gibt.

Du hast sicher recht, wenn Du sagst, *so wie dies heute aussieht, das kann nichts werden*. So wie es eben heute aussieht...., na klar.

Durch eine Verwirklichung so eines Projektes bleibt kein Stein auf dem Anderen.
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Gruß Heinz
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