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Alt 09.04.2010, 12:01
Der Stromer Der Stromer ist offline
Admiral
 
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Zitat:
Zitat von ThomasM Beitrag anzeigen
Wir hatten letztes Jahr genug Möglichkeit, das mit Josch und Bazi zu testen.
Ge davon aus, dass auf freiem Wasser nach spätestens 10 km Schluss ist, meistens nach der Hälfte. Wenn ne Insel dazwischen ist, wesentlich früher.
Du solltest aber bedenken, dass du ja vielleicht nicht nur in gerader Linie zum Festland willst, sondern zur nächsten Küstenfunkstelle und die sind nicht alle 2km am Ufer.
Ausserdem ist die Funke ja nicht nur nützlich, im Falle das du ein Problem hast, du bekommst ja auch z.B. Sicherheitswarnungen mit (Sturmwarnungen, Wetterbericht) ...

Die Reichweite grundsätzlich von 3 Faktoren abhängig und da ist die Handfunke überall bescheiden.

Leistung, Höhe der Antenne und letztendlich Übertragungstechnologie (analog/digital). Und gerade letzteres macht viel aus.
Ich habe letztes Jahr auf Höhe Veli Losinj einen Notruf vor Venedig reinbekommen !!!!
Hallo, ein bisschen Funktechnik gefällig?

UBI-Funkgeräte:
Benutzen UKW (Ultra Kurz Welle = VHF Very High Frequenzy). Diese Wellen breiten sich in der Regel wie das Licht aus. Das heißt, im Normalfall beträgt die Reichweite zwischen 5 und 8 Kilometer (soweit die Augen reichen), wenn kein festes Hinderniss (Berg, Haus, etc.) dazwischen ist. Die Reichweite kann größer werden, wenn bei bestimmten Wetterbedingungen die von der Antenne abgestrahlten Wellen von z.B. einer tiefhängenden, dichten Wolkendecke, reflektiert werden. Auch ein höherer Standpunkt der Antenne vergrößert die Reichweite.

SRC (Short Range Communication) Funkgeräte:
Benutzen ebenfalls UKW und unterliegen den selben Einschränkungen wie oben. Das Beispiel des aufgefangenen Hilferufs aus Venedig lag eindeutig an der vorherrschende Wettersituation und ist nicht Standard. Übrigens: Eine Erhöhung der Sendeleistung bei UKW-Geräten führt nicht zwangsläufig zu mehr Reichweite.

LRC (Long Range Communication) Funkgeräte:
Hier gibt es zwei Systeme (nur ganz grob, Einzelheiten würden zu weit führen)

1.) Kurzwellen (KW) Funk ermöglicht große Reichweiten, da die abgestrahlten Wellen von der Troposphäre reflektiert werden und so, je nach Leistung, mehrmals um den Erdball gehen können. Haben aber "Löcher" im Empfangsbereich. Es kann passieren, dass ein Empfänger in 20 km Entfernung die Sendung nicht empfängt, weil er gerade im "Funkloch" ist. Das ist der Klassische Seefunk der Neuzeit.

2.) Satellitenfunk. Benutzt Dezimeterwellen und geht gradlinig zum Satelliten, der die empfangenen Signale verstärkt und zu Empfangsstellen, auch wieder gradlinig, weiterleitet. Funktioniert durch stationäre Satelliten rund um den Globus.

Bei beiden Systemen können die Geräte via GPS gekoppelt werden und sind so in der Lage, die jeweilige Position des Funkers dem Empfänger an zu zeigen. GMDSS (Global Maritime Distress Safety System) ist ein Bestandteil davon.
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