Donau Forum - der Treffpunkt für Donau Wassersportler - Einzelnen Beitrag anzeigen - Bericht vom Bayerischen fernsehen zum MDK
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Alt 17.09.2012, 10:48
Der Stromer Der Stromer ist offline
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Zitat:
Zitat von Riedenburgfritz Beitrag anzeigen
mein Name sagt es ja schon aus, ich habe 10 Jahre in Riedenburg mit Blick auf Altmühl bzw.Kanal gewohnt und zwar zu der Zeit, als die Diskussion um den Kanal begann bzw. in vollem Gange war und auch während der Bauzeit. U.a. fand damals in Riedenburg eine Sendung von "Jetzt red i" statt.

Wir sind uns völlig einig über die von Dir geschriebene These. Das von Dir eingestellte Schaubild wurde in einem Leserbrief im DK von einem Schullehrer aus Altmannstein als unwahr hingestellt.

Dieser Kanal kann aber nie die gewünschte Kapazität erreichen, wenn bei Vilshofen der Flaschenhals bleibt, d.h. einige Voraussetzungen für einen wirtschaftlich sinnvollen Betrieb wurden bis heute nicht erfüllt!

M.E. unterbleibt bei den Argumenten gegen den Donauausbau die Gegenrechnung, was die Alternativen (Eisenbahnausbau, Autobahnausbau) für Schäden anrichten.

Wir beklagen in Deutschland ständig den Mangel an Arbeitsplätzen, scheuen uns aber ständig davor, rechtzeitig die Bremsen zu lösen, siehe z.B. bessere Verkehrsanbindung des Münchner Flughafens, zweite Stammstrecke für die S-Bahn in München usw.


Viele Grüsse,

Fritz
Donauausbau ist ja ganz schön und gut, wenn er dann auch Aussicht auf Erfolg (mehr Tonnage aufs Wasser) hätte.

Leider übersehen die Ausbaubefürworter einige, gravierende Gegenargumente.
1.) Nicht Straubing - Vilshofen ist der Flaschenhals. Die Tauchtiefe hier liegt im Mittel bei ca. 250 (an ca. 165 Tagen im Jahr). Siehe Wasserstandsstatistiken der WSAen.
2.) Der erste, wirkliche Flaschenhals ist die Schleuse Regensburg. 12m Breit und 190m Lang. Ganz einfach zu klein für heutige Binnenschiffe.
3.) Die Durchfahrthöhen der Brücken am Kanal. In der Regel max. 6m. Da geht kein Containerschiff drunter durch. Könnte ja mit einigem Aufwand geändert werden, nutzt aber nichts, weil
4.) Die Untertore der Schleusen am Kanal auch nur 6m Durchfahrtshöhe haben. Und bei den 14 Kammerschleusen (Riedenburg und Kelheim ausgenommen) ist ein Umbau nicht möglich.
5.) eine zweite Schleusenkammer als Entlastung bauen würde nur in Kriegenbrunn möglich sein, da nur hier genügend Platz zur Verfügung steht. Bei allen Anderen müsste in diesen Abschnitten der Kanal NEU gebaut werden.
6.) Die Geschwindigkeitsbremse 11km/h auf dem Kanal und
7.) Vorfahrtsberechtigung der Personenschifffahrt.
8.) Last but not least: Die vielen Begegegnungsverbote auf dem Kanal (auf den 171km mehr, wie auf der Deutschen Donau).

Um es klar zu stellen: Ich bin absolut für die Verlagerung von Massentransporten und Stückgut aus das Wasser.

Ich bin aber auch entschieden GEGEN einen Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen, solange nicht die Probleme am Kanal gelöst sind.

Ps.: Warum lamentiert man eigentlich immer nur über den "Flaschenhals Straubing - Vilshofen"? Schaut Euch doch mal die Tauchtiefen auf dem Main und dem Rhein an, wenn dort Niedrigwasser herrscht. Nicht anders als an der Donau. Nur sind die Schiffe, die den Rhein befahren, wesentlich breiter und können daher auch mehr Ladung bei gleicher Abladetiefe befördern.

Hier zum Vergleich mal die Pegel am Rhein:
http://www.elwis.de/gewaesserkunde/W...fs=RHEINGEBIET

Und am Main:
http://www.elwis.de/gewaesserkunde/W...rget=2&gw=MAIN

Hier mal genau hingucken. Da ist Straubing noch Tiefste Tiefsee.

Also nochmal: Was soll der Ausbau der Donau bringen, wenn unterwegs noch so viele Schwachstellen, die nicht beseitigt werden (wollen, sollen, können, etc) sind?
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