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Alt 04.11.2011, 21:48
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Bäriger Bäriger ist offline
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Standard Rab im November 2011

Die Wettervorhersage war sehr gut, die Kinder hatten Ferien und ich Urlaub.
Also haben wir am Freitagabend den Entschluss gefasst, für ein paar Tage ohne Boot nach Rab zu fahren. Die Freude der Kinder war riesig. Kurz unseren Vermieter angerufen, seine ´übliche´ Antwort: Kein Problem.
Da am Wochenende allerdings noch ein wichtiger Termin in der Nähe von Speyer anstand, vereinbarten wir am Montag anzureisen.
Wir haben eigentlich noch nie so eine entspannte Fahrt nach Rab gehabt. Keine Wartezeiten an den Mautstellen, keine Schlangen bei der Einreise nach Kroatien, keine genervten Autofahrer an der Fähre, einfach genial.
Bei bestem Wetter und fast keinem Wind erreichten wir am Nachmittag unser Ziel, die Bucht Dumici in der Supetarska Draga. Die Zimmer waren schon vorbereitet und wir räumten die paar Sachen ein.

Anschließend verbrachten wir einen geselligen Abend bei gutem Essen und Trinken mit unseren Vermietern und deren Kindern. Am nächsten Morgen wurde erst einmal gemütlich gefrühstückt, allerdings drängten die Kinder schon ein wenig, weil sie unbedingt zum Fischen rausfahren wollten.
Also das Boot klar gemacht und raus aus der Bucht.







Josko machte uns allerdings keine großen Hoffnungen, da er am Tag zuvor keinen Fang landen konnte. Zuerst ein paar kleine Makrelen als Köder gefangen. Die sind momentan in Schwärmen unterwegs. Man muss nur schauen, wo die Möwen schwimmen und weiß gleich, wo man die Leine auswerfen muss.

Dann die ´bekannten´ Plätze angefahren, um ´verwertbare´ Fische zu erwischen. Es dauerte auch gar nicht lange, bis die ersten im Boot waren. Zwischenzeitlich schon mal Zdenka per Handy darüber informiert, sie solle schon mal Feuer im Grill machen. Die Fische wurden gleich auf dem Boot geschuppt und ausgenommen. Zu Hause angekommen nur noch gesalzen und ab damit auf den Grill. Das ist wirklich frischer Fisch, einfach lecker. Als Nachspeise frisch zubereitete Palatschinken und die Gewichtszunahme war schon vorprogrammiert.




Es war für uns das erste Mal, dass wir zu dieser Jahreszeit auf Rab waren. Es ist schon fast beängstigend, wie wenig dort los ist. Die Restaurants sind so gut wie alle zu, sogar die meisten Schilder sind abgenommen. Die Straßen sind leer, das Wasser auch fast, sogar der kleine Supermarkt, wo man sich im Sommer drängt, ist ausgeräumt und geschlossen. Dort wo man im Sommer kaum einen Parkplatz bekommt liegen die Mietboote und warten auf den Winter. Mein Auto steht verwaist auf dem Parkplatz. Überall liegen Brennholzhaufen, Säcke mit Kompost sind vorbereitet, um die Gemüsegärten wieder fruchtbar zu machen.




Am nächsten Abend geht es zum Angeln auf Tintenfische raus. Davon habe ich keine Bilder, da ich alle Hände voll zu tun hatte. Es dauerte ein wenig, aber dann war es so weit, und ich fing das erste Mal in meinem Leben einen Tintenfisch mit einer Handangel. Innerhalb relativ kurzer Zeit hatten wir genügend Tintenfische um 7 Personen satt zu bekommen. Ab nach Hause, Zdenka wartet schon um den Eimer in Empfang zu nehmen. Tintenfische sauber machen und ab in die Pfanne. Ich kann nur sagen, vergesst die tiefgefrorene ´Schei….´ ein Genuss.
Mit dem Wetter hatten wir echt Glück, ein schöner Anblick wenn die über dem Velebit aufgeht.



Da es im Sommer für Ausflüge ´an Land´ eigentlich fast immer zu warm ist, haben wir uns vorgenommen den höchsten Punkt der Insel zu erklimmen, den Karmenijak. Allerdings meuterte meine Mannschaft und so sind wir mit dem Auto hochgefahren. Karge Landschaft, einige ´tierische´ Bewohner, die Sendemasten und ein wirklich toller Ausblick. Leider war die Fernsicht an diesem Tag eher schlecht.











Weil wir schon mal mit dem Auto unterwegs waren, sind wir auch noch Richtung Lopar gefahren, um ein paar Fotos von der Supetarska zu machen.



Auch der Besuch der Stadt Rab musste natürlich sein. Viele Geschäfte sind auch hier geschlossen. Mit Mühe und Not war eine Eisdiele zu finden, die offen hatte. In den Cafés sind viele Einheimische anzutreffen, was sollen sie auch tun, sind ja keine Touristen da. In den Gassen ist es fast menschenleer, am Hafen liegen einige Ausflugsschiffe, die scheinbar den ganzen Winter hier liegen. Fischer warten ihre Ausrüstung. Schade, dass ich kein Boot dabei habe, kein Mensch an der Wassertankstelle.
Wir verbrachten 5 Tage auf Rab und es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir außerhalb der Saison dort sind. Die Heimfahrt gestaltete sich noch zügiger als die Hinfahrt, auch wenn einem das immer nicht so vorkommt.
Hier noch ein paar Bilder:





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Viele Grüße aus Schweden, Wolfgang
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