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  #722  
Alt 12.04.2017, 19:08
naabtalskip naabtalskip ist offline
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Ich reagiere leider ziemlich spät auf den Beitrag, weil ich mich erst weiter kundig machen wollte. So aus dem Bauch zu reagieren bringt nichts, wenigstens mir nicht.

Die "Naturbelassenheit" auf den 70 km zwischen Straubing und Vilshofen kann man sehr gut in Google Maps Satellitenversion erkennen. Eine Baumreihe am Ufer und dann beginnt die Bewirtschaftung. Das Ufer ist mit Steinschüttung gesichert wie auch in der ausgebauten Donau.
Ausnahme: Isarmündung, da kann man begrenzte Auenlandschaft erkennen.

Man muss schon die Kirche, auch die von Niederaltaich, beim Dorf lassen!

Die Gutachten sind mir alle bekannt, alle nach dem Motto:"Welches Ergebnis hätten Sie denn gern?"

Und die aktuell geplanten 30 Mio € für weitere Gutachten dienen nur der Zeitverzögerung bis nach der Bayernwahl 2018.

Und zuletzt: Den 13 Schifffsführern der Binnenschifffahrt, die im Winterhalbjahr 2013/14 im Bereich der Mülhamer Schleife mit der Folge der Sperrung der Schifffahrtstraße havariert sind, pauschal Unfähigkeit zu unterstellen, ist schon ziemlich heftig. Dass ein Schiffsführer diese Strecke befährt, ohne über das ent-sprechende Patent zu verfügen oder ohne Lotsen, halte ich für ausgeschlossen, weil er seine Berufsfähigkeit riskieren würde. Bei der Bewertung der Häufigkeit der Havarien muss man auch die Verkehrsdichte beachten. Dass bei etwa 160 Mio t/a auf dem Rhein mehr passiert aus auf der Donau mit unter 10 Mio t ist doch klar.

Ich freue mich schon auf den Shitstorm!


Zitat:
Zitat von Der Stromer Beitrag anzeigen
Nichts für Ungut?

Ein Ausbau der Donau in diesem Teilstück würde ca. 70 km Naturbelassen Flusslandschaft inklusive der Auenwälder zerstören.

Die Problem der Berufsschifffahrt sind nicht gravierend. Von den Havarien waren der größten Teil auf technische Probleme oder das Unvermögen der Schiffsführung zurück zu führen, denn für dieses Teilstück ist ein besonderes Patent erforderlich. Und die Abladetiefe sollten die Schiffsführer auch beachten. Wer mal mit Berufsschiffern über dieses Teilstück gesprochen hat, wird auch erfahren, dass die meisten von den Kapitänen auf einen Ausbau verzichten können.

Zu den Havarien allgemein: Auf den anderen Deutschen Flüssen liegt die Häufigkeit um einiges höher.

Und noch etwas: Bevor man sich als Befürworter eine sehr umstrittenen Maßnahme im Flussbau zeigt, sollte man bitte die entsprechenden Berichte, Gutachten, etc. kennen. Die Strömungsverhältnisse eines solchen Gewässers lassen sich nicht in ein Korsett zwängen. Und Fehler, die im Wasserbau der Donau schon gemacht wurden, werden dadurch nur noch verschlimmert. Fischerdorf lässt grüßen

Ps.: Niederalteich für die, die nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen und den Bischof von Regensburg nur von Ferne gesehen haben
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